Foto: Sabine Wais
TGI mit Nele
Nele (Hymne vom schwarzen Schwan) arbeitet mit mir im ambulant betreuten Wohnen für Menschen mit Einschränkungen (seelisch, geistig oder körperlich) oder Alkoholabhängigkeit. Da es auch mir nicht genügt, Nele einfach mitzubringen, habe ich, ebenso wie Swantje, auf dem Liehrnhof eine Weiterbildung zur „Fachkraft für tiergestützte Pädagogik“ absolviert.
Schon in ihren ersten Wochen hat Nele mich auf die Arbeit begleitet und schnell konnte ich einen positiven Effekt auf viele meiner Klienten feststellen und die, von Swantje beschriebenen „Herzhüpf“- Momente, erleben. Mit Nele ist es selbst für stark depressive Klienten einfacher die Wohnung zu verlassen und spazieren zu gehen, außerdem ist sie ein wunderbarer „Eisbrecher“ und ein großer Motivator, beispielsweise die Wohnung aufzuräumen, damit Nele zu Besuch kommen kann. Zudem verdeutlicht Nele den Klienten ihr eigenes Verhalten und reagiert dementsprechend darauf, ohne hierbei zu werten oder zu kränken.
Eine sehr schöne Situation hatte ich vor kurzem mit einem Klienten, der alkoholabhängig ist. Er hat eine starke Affinität zu Hunden und hatte jahrelang selbst einen Hund. Für ihn ist der Alkohol, ein Freund, der ihn auch in schwierigen Zeiten nicht im Stich gelassen hat. Er war viele Jahre obdachlos und beschreibt, dass es der Alkohol war, der ihn nachts gewärmt hat. Für ihn bestand keine Notwendigkeit seinen Alkoholkonsum zu verringern….bis Nele kam. Der Klient kennt Nele schon seit sie ein Welpe ist und freut sich immer sehr, wenn sie dabei ist. Allerdings verhält sich Nele sehr zurückhaltend, wenn er etwas getrunken hat. Sie hält deutlich Abstand und lässt sich nicht anfassen. Wenn er allerdings nichts getrunken ist, begrüßt Nele ihn überschwänglich und es ist möglich lange Spaziergänge zu machen und anschließend zu schmusen…allerdings nur ohne Alkohol. Der Klient konnte selbst den Unterschied in Neles Verhalten feststellen. Da er den Kontakt mit dem Hund sehr genießt, ist er nun sehr bemüht diesen herbeizuführen. Hierbei ist für ihn gut nachvollziehbar, wann Nele Kontakt zulässt und wann nicht, wenn er betrunken ist, zieht sie sich zurück, während sie den Kontakt sucht, wenn er nüchtern ist. Dann wertet sie auch nicht oder macht Vorwürfe sondern zeigt einfach eine Verhaltensänderung, angepasst an seinen aktuellen Zustand.
Für mich ist es hierbei sehr wichtig, dass Nele die Möglichkeit hat, selbst zu entscheiden, wann sie Kontakt haben möchte und wann nicht. Dies ist einerseits sehr wichtig für den Hund, da er so in keine Situationen kommt, in denen er sich unwohl fühlt oder Stress hat. Allerdings ist dies auch für den Klienten sehr wichtig, da er nur so die Möglichkeit hat, eine direkte Rückmeldung von dem Hund zu bekommen, die nicht von außen herbeigeführt wurde. Nele wurde hierbei nichts antrainiert, sie zeigt durch das Mitschwingen und Einfühlen in ihr Gegenüber ihr natürliches instinktives Verhalten.
Alles Liebe Jäcky und Nele
Tuulikki arbeitet mit ihrer Besitzerin in einer Einrichtung für geistig und höreingeschränkte Menschen.
Kompliment an Kollegin Bianca! Sie hat ihr Schwanenkind sehr einfühlsam und genau richtig auf die Arbeit mit besonderen Menschen vorbereitet. Tuulikki ist super frei und das ist sehr wichtig fuer diese Arbeit, weil dann Bindung und echte Interaktion zwischen Mensch und Tier stattfinden kann und nicht nur das stumpfe Ausfuehren von Anweisungen….